Mitgegeben auf den Weg

23. September 2023

„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“. Aus diesem Bibelzitat aus dem 25. Kapitel im Matthäus-Evangelium hat Kantor Holger Brandt einen wunderschönen Kanon gemacht, der im Gottesdienst am 10.9. gesungen wurde, bei dem neben den Gästen aus Brasilien auch das Diakonische Werk im Zentrum stand. Die Predigt handelte von „Aussätzigen“, also Ausgegrenzten in den Zeiten Jesu.

Ob wir auch Ausgrenzung kennen würden aus unserer täglichen Arbeit wurden wir von Superintendent Ottomar Fricke gefragt. Ehrlicherweise musste ich sagen, dass es das leider gibt. Auch wenn unser Sozialstaat normalerweise gut mit den Menschen umgeht, führen Dinge wie auffälliges Verhalten wegen Sucht- oder anderen psychischen Erkrankungen, armutsbedingte Hygienemängel oder Sprachschwierigkeiten zu Ablehnung und Ausgrenzung in der Gesellschaft, aber auch bei Behörden.

Es ist unsere Aufgabe, den Menschen dann zu ihrem Recht zu verhelfen. Da wir Sozialarbeitende nicht perfekt sind, gelingt uns das sicherlich nicht immer, aber wir streben danach. Die Losung für den heutigen Samstag passt sehr gut dazu, Jesaja 54,4: „Schäme dich nicht, denn du sollst nicht zum Spott werden“. Unser Streben ist, dass die Menschen zu uns kommen, wenn sie Hilfe benötigen und sicher sein können, bei uns willkommen zu sein. Um Hilfe zu bitten ist der wichtigste Schritt und dann sollte sie gewährt werden. Wenn wir dies tun – dann tun wir es im Sinne des Eingangszitats für Jesus.

Christian Frost

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