„Was ist gut?“ Manchmal fällt uns Menschen die Antwort leicht. Zum Beispiel, wenn wir prüfen, ob ein Lebensmittel gut oder verdorben ist. Oft aber sind Speisen und Getränke viel länger genieß- und verwertbar als es das Haltbarkeitsdatum ausweist. Paulus fordert in seinem ältesten erhaltenden Brief etwa aus dem Jahr 50 nach Christus die Christinnen und Christen in der von ihm gegründeten Gemeinde in der Handelsstadt Thessalonich (heute Thessaloniki) auf, theologische Sachverhalte, auch seine Thesen gegenüber konkurrierenden religiösen Vertretern, kritisch zu prüfen. Er schreibt (1. Thessalonicherbrief 5,21): „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Das ist die neue Jahreslosung. Die Glieder der Gemeinde sind Bedrängungen und Verfolgungen ausgesetzt. Und sie haben Fragen, die Paulus in seinem Brief zu beantworten und sie zu ermutigen versucht. „Wie lebt man als Christin oder Christ?“ „Was ist vom Heiligen Geist und was nicht?“ Zwei theologische Glaubensinhalte sind dabei für Paulus unverhandelbar: Der Glaube an die Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi und der Glaube an den dreieinigen Gott. Alles andere, so Paulus, soll daran geprüft werden, ob etwas »Jesus-gemäß« ist und von Gott kommt oder nicht. „Was hat Jesus gesagt?“ „Wie hat er gehandelt?“ Diese Fragen sind die Schablone, die von Paulus angelegt werden, um zu entscheiden, ob es sich lohnt an etwas festzuhalten. Mögen wir gute Entscheidungen treffen im neuen Jahr 2025 und möge Gott uns dabei zur Seite stehen. Amen.
Philipp Wollek, Pastor Kirchengemeinde Rethem