Mitgegeben auf den Weg

01. Februar 2025

Eines ist uns allen die meiste Zeit über ganz selbstverständlich: dass wir leben. Klar, denn täten wir das nicht, gäbe es all die Dinge, die wir Tag für Tag tun und erleben, für uns gar nicht. Ja mehr noch, uns selbst gäbe es dann nicht. Jedenfalls nicht so, wie wir es kennen.
Aufden zweiten Blick ist das Leben nicht mehr selbstverständlich. Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, wenn wir mit der Vergänglichkeit unseres Lebens konfrontiert werden, dann fordert uns das zum Nachdenken heraus. Und auch dann, wenn es im Leben so schlecht läuft, dass wir die Lust darauf verlieren. Wenn etwa eine schwere Krankheit uns quält, wenn eine zerbrochene Beziehung weh tut oder prekäre Lebensumstände ausweglos erscheinen. „Ich habe doch kein Leben mehr!“ klagte mir neulich ein junger und gesunder Mensch sein Leid. Leben soll schließlich mehr sein als bloßes körperliches Existieren. Selbst Jugend und Gesundheit nützen wenig, wenn man keinen Sinn sieht, wenn das Empfinden von Liebe und Geborgenheit verloren gegangen ist, wenn man keine Freude mehr spürt.
Ein erfülltes Leben ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Ein solches muss man manchmal erst aktiv suchen, um es zu finden. Zuweilen ist das ein langer Weg. Aber die gute Nachricht ist: man kann diesen Weg gehen und das Leben finden! Davon handelt der biblische Monatsspruch für diesen Februar: „Du tust mir kund den Weg zum Leben“ (Psalm 16,11). So spricht der Psalmbeter – der Legende nach ist es König David – zu Gott. Es ist eine Erfahrung, die schon vor uns unzählige Menschen machen konnten und die auch uns offen steht, wenn wir auf der Suche sind: Gott zeigt uns den Weg zum Leben.

Pastor Bernd Piorunek, Düshorn-Ostenholz

Übersicht „Aktuelles"