Der dritte Advent liegt vor uns, und bald feiern wir die Geburt Jesu in Bethlehem.
Viele Lichter prägen unsere Advents- und Weihnachtszeit. Meine Frau und ich waren in den letzten Tagen in Seiffen im Erzgebirge, wo uns die Vielfalt der Adventslichter in den Fenstern der Häuser besonders auffiel. Alle warten auf die Vollendung des Adventes, um die Geburt Jesu vor mehr als zwei Jahrtausenden zu feiern.
Die Adventsfeiern an vier Sonntagen gehen auf einen profanen Hintergrund zurück. Wenn in römischer Zeit die Ankunft eines Königs oder Kaisers angekündigt wurde, wartete das Volk in der Zeit vorher mit Spannung und Begeisterung auf dessen Ankunft. Es bereitete sich in besonderer Weise auf das ungewöhnliche Ereignis vor. Eine große Ehre war es, den Staatsmann zu erleben und zu feiern.
Jahrhunderte vergingen, bis die Christen diesen Brauch übernahmen, mit dem sie sich auf die Geburt Jesu Christi vorbereiteten. Sie sagten: Wenn die Römer sich auf die Ankunft eines Königs so gründlich einstimmen, wollen wir das im Blick auf unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus umso mehr tun. So führten sie die vier Advents-Sonntage vor Weihnachten ein. Die laden ein, biblische Worte zu hören, mit denen auf den Retter hingewiesen wird. Am ersten Advent hieß es: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer“. Am 2. Sonntag: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“. Am kommenden Sonntag hören wir: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig“. Kurz vor dem Fest wird es heißen: „Freut euch im Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“
In einem Adventlied von Georg Weissel singen wir: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreiche, der Heil und Leben mit sich bringt…“
Wieder neu lädt der König aller Königreiche uns zum Heil und Leben ein - die Adventslichter und sein Wort weisen uns hierauf hin!
Werner Krutscher Walsrode