„Mitgegeben auf den Weg" - Ochs und Esel

Nachricht 28. Dezember 2014
Margrit Liedtke
 Diakonin Margrit Liedtke

Was haben wohl der Ochs und Esel gedacht in der heiligen Nacht?
Ungewöhnlich war es ja schon. Ein Kind in der Futterkrippe. Sehr ungewöhnlich!
Es war ja keine Kinderkrippe. Das ist ja nichts Besonderes heute , dass wir unsere Kinder manchmal schon ab einem Jahr in der Kinderkrippe abgeben.
Nun, wie war denn dieses Kind in die Futterkrippe gekommen? So weit werden Ochs und Esel nicht gedacht haben. Waren sie doch eben nur Ochs und Esel. Ja und wir, die wir diese Geschichte alle kennen und nach über zweitausend Jahren immer noch wieder zu hören kriegen? Wundern wir uns noch, oder hat diese Geschichte das Haltbarkeitsdatum längst überschritten? Was über zweitausend Jahre hält kann nicht von dieser Welt sein. Den Menschen ist Weihnachten nie langweilig geworden und selbst in Notzeiten, da wo die Menschen wenig oder nichts hatten wurde Weihnachten gefeiert. Gerade da vielleicht um so intensiver. Aber was will Weihnachten denn noch von uns aufgeklärten Menschen. Vielen beschert es soviel Stress. Die Polizei hat mehr Einsätze, da die Zahl der Diebstähle stark ansteigt. Denn der äußere Mangel an Hab und Gut ist in dieser Zeit besonders schmerzlich. In keiner anderen Zeit des Jahres wird soviel gekauft, gebacken, gekocht, gebastelt und gefeiert. Gibt man Weihnachtsstress bei Google ein hat es von allen anderen Wörtern in Verbindung mit Weihnachten die höchste Trefferquote (515000), Weihnachten und Besinnlichkeit(235000) und Weihnachtsfreude immerhin noch 171.000 Ergebnisse. Wir scheinen uns an den Weihnachtsstress gewöhnt zu haben.
Gehört er einfach schon zu Weihnachten? Meist geht es aber bei den gefundenen Ergebnissen im Internet darum wie man diesen Stress vermeiden kann. Nun unterscheiden Stressforscher zwischen dem Eustress, dem guten Stress und dem Distress, dem ungesunden Stress. Aber was ist guter Stress? Wenn ich Neues erlebe, dann kann das aufregend, herausfordernd und stimulierend sein.
Körper und Geist werden gefordert, aber der Mensch genießt diese Herausforderung. Die Stresshormone erzeugen einen Kick der als anregend erlebt wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein stressiges Weihnachtsfest. Vielleicht entdecken Sie in einem der vielen Gottesdienste
an Weihnachten, einem Weihnachtskonzert, ihrem privaten Weihnachtsfest etwas Neues, etwas das Ihr Leben verändert.

Margrit Liedtke, Diakonin in Dorfmark

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