„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 25. Juni 2015

Johannistag

Am 24. Juni begeht Kloster Walsrode wie stets das Johannisfest im Gedenken an seinen Patron, Johannes den Täufer. In der Klosterkapelle ist er in einem der schönen alten Kirchenfenster dargestellt. Ganz traditionell trägt er das härene Wüstengewand unter dem festlichen Mantel. Damit wird verdeutlicht, dass er einerseits seinen Anspruch auf Bescheidenheit und Demut berücksichtigt und zum anderen seinem Rang gemäß ein Festgewand überwirft. Im Arm trägt er das Lamm als Symbol Christi.

Vielen sind die Johannisfeuer bekannt, mit denen dieser Tag der Sommersonnenwende begangen wird. Auch diese gehen auf Johannes zurück, der als „brennendes und scheinendes Licht“ bezeichnet wird. Der Tag ist eines der Hochfeste im Verlauf des Kirchenjahres und im Ev. Gottesdienstbuch ist ihm ein entsprechender Abschnitt zugeteilt. Unter der Nummer 202 ist ein Kirchenlied Martin Luthers wiedergegeben, das mit sieben langen Strophen von ihm gedichtet und wahrscheinlich auch in der Melodie von ihm komponiert wurde. Die berühmtesten Bearbeitungen stammen von Johann Sebastian Bach. Es beginnt:

Christ, unser Herr zum Jordan kam,
nach seines Vaters Willen,
von Sankt Johann die Taufe nahm,
sein Werk und Amt zu erfüllen.

Johannes ist der Ältere, der in der Wüste lebend auf das wirklich Notwendige hinweist und uns zeigt, dass der Erlöser gekommen ist.

Äbtissin Dr. Sigrid Vierck, Kloster Walsrode

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