„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 22. September 2015

Wer Ja sagt, muss auch B sagen

Mögen Sie Ja-Sager? Laut Duden ist das jemand, der den Plänen und Ansichten anderer immer sofort zustimmt. Vielleicht weil das angeblich einfacher ist, als sich eine eigene Meinung zu bilden. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich stimmt. Manchmal erscheint es mir leichter Nein zu sagen als Ja. Sage ich Nein, dann gibt es meistens kein Nachfragen mehr. Dann ist dass eben einfach so. Aber sage ich ja, dann wird nachgeharkt:
Wie kommst du denn darauf? Ach, und wie willst du das anstellen? Wirklich?
Das ist auch beim Glauben so. Würde ich sagen: „Ich glaube nicht.“ Dann wäre das Thema durch, erledigt, abgeharkt. Der Nein-Sager hat es augenscheinlich leicht, keine Erklärung, keine Begründung wird gefordert. Ich sage aber: “Ja, es gibt einen Gott.“ Und wer Ja sagt, muss auch B sagen.
Und B sagen heißt zum Beispiel: Ja, Ich rede mit ihm! Ja, es gibt ihm! Ja, er ist bei mir! Und ja, es wäre sicherlich nicht gut für unsere Beziehung, wenn ich nicht mit ihm reden würde. Also bete ich. Wer ja sagt, muss auch B sagen. „Ja, es gibt einen Gott“, dass bedeutet auch, dass ich ihm zuhöre. Das ist nicht immer leicht. Manchmal redet er über mein Gewissen oder mit der Stimme meines Herzens. Aber da besteht die Gefahr, dass ich mich verhöre. Deshalb ist für mich die Bibel wichtig. Da lässt Gott mich teilhaben an seiner Geschichte mit den Menschen und zeigt mir, wie das Leben gelingen kann. Da höre ich ihn. Und weil ich sage: „Ja, es gibt einen Gott.“ Bedeutet dass, dass ich nicht nur hinhöre, sondern auch auf ihn höre. Das beides gehört zusammen und ist untrennbar verbunden. Denn ich finde es richtig, dass man bei Gott nicht nur hört, sondern ihm auch gehorcht. Wenn er zum Beispiel sagt: Liebe einen Nächsten wie dich selbst, dann will ich das versuchen. Ich gehorche- so gut ich kann, Denn wer Ja sagt, muss auch B sagen – denke ich.

Mareike Kranz, Diakonin in Bomlitz

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