„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 15. Dezember 2015

Wie soll ich dich empfangen?

So lautet ein altes Adventslied von Paul Gerhardt. Vor einem Besuch bereitet jede und jeder sich vor. Es wird geputzt, gekocht und oftmals auch ein Programm überlegt. In der Adventszeit ist es nicht anders, auch da gibt es in den Wohnungen und Häusern ein emsiges Treiben. Alles will für Weihnachten vorbereitet sein. Wirklich alles?
Sind wir wirklich vorbereitet auf das Kommen des Heilands, oder ist das eigentliche Weihnachtsfest hinter den Kommerz zurückgetreten?
Wie empfängt man Gott, der als das neugeborene Jesuskind zu den Menschen kommt? Wie bereitet man sich da vor? Auch der Theologe und Lieddichter Paul Gerhardt hatte keine Antwort, denn er bittet Jesus selbst, ihm die Fackel beizusetzen, oder ihm ein Licht aufgehen zu lassen, wie es wohl modern heißen würde. In der dritten Strophe bringt Paul Gerhardt seine Lebenswirklichkeit zum Ausdruck. Es klingt viel Leid in den Zeilen durch. Das, was ein jeder Mensch als Leid empfindet ist ganz unterschiedlich, und darf nicht gewertet werden. Denn das wichtige ist der Blick nach vorn, den Jesus selbst gelebt hat. Das kann eine Antwort auf die Frage sein, wie wir uns vor-bereiten können. Den Blick nicht im Leid verharren lassen, sondern auf das sehen, was Jesus uns schenkt, in Dankbarkeit und Demut. Das heißt nicht, dass die weltlichen Vorbereitungen unnötig sind, aber sie dürfen nicht das wichtigste an Weihnachten überspielen. Jesus wird uns als Retter geboren.

Claudia Gürtler, Diakonin

Übersicht „Andachten"