„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 08. Dezember 2015

O Heiland reiß die Himmel auf

Es ist dunkel. Nicht die wohlige Dunkelheit der Nacht, sondern die Finsternis, in der Leid und Not um sich greift. So viel Dunkelheit gibt es im Leben: Krankheit und Tod, Krieg und Vertreibung. Niemand ist geschützt, viele sind betroffen. Und immer weiter breitet sich der Schrecken aus. „Reiß die Himmel auf!“ Gott, so kann es nicht weitergehen! Siehst du uns nicht? Die Unschuldigen, die Kinder? Den Krieg? Die Verzweiflung? Siehst du nicht, wie das Böse um sich greift? „Reiß die Himmel auf!“ Wir brauchen jemanden, der Einhalt gebietet, der HALT ruft!
„O Heiland reiß die Himmel auf!“
So hat Friedrich Spee es im 30jährigen Krieg gedichtet, im Angesicht von Tod und Zerstörung und Elend. So hatte der Prophet Jesaja 700 Jahre vor Christus zu Gott gefleht, angesichts von materieller Ungerechtigkeit und Unglauben, Neid und Hass.
„Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt?“, fragt das Adventslied weiter. Wir sehen heute nach Syrien und nach Paris, nach Afrika und Kalifornien. Wir sehen die flüchtenden, sterbenden Menschen und sehnen uns nach einem Ende der Gewalt. Wir sehnen uns nach Gott und seinem Eingreifen. Wir singen und beten: Komm in unsere Welt, Gott, verändere uns, wenn wir böse denken und handeln. Hilf, dass sich die Dinge zum Guten wenden.
Unsere Welt braucht Gottes Geist. Diese Welt braucht Menschen, die sich von Gott berühren lassen. Menschen, die von Gott berührt den Frieden suchen, die Gerechtigkeit, die Wertschätzung und das Leben.
Voll Sehnsucht, dass Gott seine Welt und uns berührt singen wir: „O Heiland reiß die Himmel auf“. Damit das Licht die Finsternis vertreibt.

Silke Kuhlamm, Pastorin in Bad Fallingbostel

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