„Mitgegeben auf den Weg" - Vom großen Boss zum Partner

Nachricht 25. Januar 2015

Würden Sie gern Gott sein? Seinen Job haben? Er muss herhalten für alles, was schief läuft in unserer Welt. Selbst für das, was andere verbocken, kriegt er die Schelte. Gott muss immer wieder Bitten abschlagen und sich hinterher für unerfüllte Wünsche die Klagen anhören.
Weshalb machen wir Gott oft verantwortlich für das Schlimme in der Welt? - Ein Grund: Wir stellen uns Gott oft als allmächtigen Boss vor. Ein Chef ist dafür verantwortlich, dass sein Betrieb läuft und es den Mitarbeitenden gut geht. Und wenn man im Job unzufrieden ist, beschwert man sich beim Chef. So gehen wir auch mit Gott um. Wir fragen ihn wie einen Chef: "Wie kannst du Leid zulassen? Warum gibt es Kriege? Warum muss ich krank sein?"
Dabei übersehen wir, dass Gott nicht der "Firmenchef" des Universums ist, sondern der Partner der Menschen sein will. Wenn Sie sich an Ihren Partner oder eine Freundin wenden, um Ihr Leid zu klagen, wollen Sie, dass man Ihnen zuhört, Sie versteht, Sie tröstet. Unser christlicher Gott hätte Boss sein können und die Welt lenken können - oder sie sich selbst überlassen. Aber unser Gott ist unser Partner geworden. Jesus Christus ist nicht als Boss aufgetreten, sondern wurde als Mensch unser Bruder, Freund und Partner. Sogar unser Leiden hat er geteilt und unseren Tod. Darum können wir zu Gott nun anders beten - bei ihm vertrauensvoll unseren Kummer loswerden, eben wie bei einem Partner, nicht wie beim Chef.

Carola Holtin, Pastorin in Bomlitz

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