„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 01. Dezember 2015

„Die Schokolade aus dem Adventskalender ist die beste.“ Das sagt ein Kind im Kindergottesdienst zu mir. Ich muss lachen. Es gibtbestimmt bessere Schokolade, und doch muss er sein, der Adventskalender. Der gehört dazu. Sonst ist nicht Advent. Dazu dieses Ritual. Türen öffnen, nicht alle auf einmal, sondern eine nach der anderen. Abwarten können. Und sich freuen auf das, was kommt. Das passt zum Advent. Dieses Warten. Denn Advent heißt ja eigentlich „Ankunft“. Aber was ist das eigentlich, auf das wir im Advent warten? Ganz eigentlich? Tief in uns drin? Wir Christen sagen, es ist Gottes Sohn, auf den wir warten. Es ist die Geburt dieses Kindes, das wir jedes Jahrwieder neu feiern. Ganz lange schon, über 2000 Jahre. Deutlich wird daran: Es hat eine besondere Bedeutung für uns. Gott ist Mensch geworden. Diese Liebeserklärung Gottes an uns. Dieses zarte Kommen Gottes in unser Leben. Mit unseren Adventsbräuchen kultivieren wir das. Manche nennen das rührselig. Und ja, manchmal sind wir nah dran am Kitsch. Aber alles, was wir da tun, hält unsere Sehnsucht nach einer heilen Welt wach, nach Geborgenheit, nach Liebe und Gemeinschaft mit anderen. Es ist diese Sehnsucht, es ist diese Hoffnung, die uns hilft Türen zu öffnen. Nicht nur die vom Adventskalender. Sondern auch die Türen unserer Herzen. Und manchmal die realen Türen für Menschen, die in Not sind. Darum ist morgen amersten Advent auch die Eröffnung der Aktion „Brot für die Welt“. Advent – am Sonntag fängt es an.

Ihre Mareike Kranz, Diakonin in Bomlitz

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