„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 05. Januar 2016

Neujahr. Die Reste von der Silvesterparty liegen noch in der Wohnung herum. Zwischen Sektkorken, dem Abfall von Tischfeuerwerken und Bleigießen stehen die schmutzigen Pfännchen vom Raclette. Vielleicht steht der Weihnachtsbaum noch im Wohnzimmer und wirkt irgendwie fehl am Platz.
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“ Das Zitat aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse lässt sich auch auf den Anfang eines neuen Jahres beziehen. Was macht den Zauber eines Neuanfangs bzw. den eines neuen Jahres aus? Mein Papa vergleicht das neue Jahr immer mit einem unbeschriebenen Blatt Papier. Für mich irgendwie ein beruhigender Gedanke. Die Chance, in diesem Jahr einiges anders oder besser zu machen. Noch sind die guten Vorsätze präsent, ob ausgesprochen oder nicht, hat man sie ja doch. Die Möglichkeit das Blatt zu gestalten, es vielleicht zu wenden. Es wird über das Jahr hinweg vergilben, die Ecken werden umknicken. Die Ungewissheit, was am Ende des neuen Jahres auf dem Blatt Papier steht. In dem Zitat steckt purer Optimismus. Neu ist besser und aufregender.
Und doch, wie der Weihnachtsbaum aus dem letzten Jahr, wie er da im Wohnzimmer steht, wollen wir hoffen, dass das unbeschriebene Blatt am Anfang des Jahres nicht schon das eine oder andere Eselsohr aufweisen wird.

Jessica Steinsiek Lebensberatung Walsrode

Übersicht „Andachten"