„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 24. Mai 2016

Macht Euch keine Sorgen

„Mindestens 98 Prozent der Dinge, um die wir uns Sorgen machen, treffen niemals ein“ sagt der Schriftsteller Ludwig Balling. Ob das nicht eine zu optimistische Zahl ist?!
Es stimmt allerdings, dass oft weniger schlimm ist, was tatsächlich eintrifft, als zuvor befürchtet wurde. Nicht umsonst gibt es das Wort von der „Schwarzmalerei“ gemäß dem sinngemäßen Sprichwort:
'Wer ständig über seinen Sorgen und Problemen sitzt, der brütet sie auch aus.'
Die Sorge malt Schreckgespenster. Aus unzähligen Alternativen wählt unsere Vorstellung eine einzige aus, leider oft die Markanteste und Bedrückendste. Damit meinen wir uns zu wappnen für die Schlimmste aller Möglichkeiten. Doch das geht gar nicht. Und in der Zwischenzeit leben wir in Angst und Sorge. Vertrauen wir darauf: Die meisten Nachteile, sollten sie eintreten, finden ihren Ausgleich in einem Vorteil, der oft wie aus dem Nichts erscheint und den die Sorge übersieht. Außerdem können wir die Situation erst dann richtig bewerten, wenn der Moment tatsächlich gekommen ist. Seien wir also zuversichtlich, wenn uns Gedanken niederdrücken wollen, die wir für Vorahnung halten. Vertrauen wir auf unsere optimistischeren Intuitionen!
Das schont unsere Seelenkräfte. Und wohl dem, der sich dann an die Bibelstelle festhalten kann: „Macht euch also keine Sorgen … denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.“  (Mt 6, 31.34)

Christoph Müller, kath. Pfarrer in Walsrode, Bad Fallingbostel, Bomlitz-Benefeld u. Visselhövede
 

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