„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 05. Juli 2016

Urlaub - wörtlich heißt das: die Erlaubnis, sich zu entfernen. Kurzurlaub oder auch zehn Tage oder sogar mehr – und vielleicht ans Meer. Mehr Zeit für mich, für dich, für uns, mehr gemeinsame Zeit. Mehr Ruhe – um wie viel stiller ist es in den Straßen der Stadt geworden. Mögen sich die Wege vor deinen Füssen ebnen, mögest du den Wind im Rücken haben – mit den Worten des irischen Reisesegens ist mancher Gottesdienst am Ferienanfang zu Ende gegangen. Möge Gott seine schützende Hand über dir halten. Im Urlaub, in der Zeit, die die man sich selber gönnt.
Es ist viel klüger, sagte der Mönch Bernard, sich ab und zu seinen Beschäftigungen zu entziehen, als zuzulassen, dass sie dich ziehen und allmählich dahin führen, wohin du nicht willst. Und wer mit sich selbst leichtfertig umgeht, nicht Atem holt und einhält, wem kann der gut sein? Wenn also alle Menschen dich besitzen, Anforderungen dich beanspruchen, besitze auch du dich selbst, beanspruche auch du dich selbst. Denk also daran: Gönne dich dir selbst, nicht immer und nicht oft, aber hin und wieder einmal. Freue dich auch an dir selbst. Wenn du also ganz für alle da sein willst nach dem Beispiel dessen, der allen alles geworden ist, lobe ich deine Menschenfreundlichkeit - jedoch nur wenn sie jeden einschließt. Wie aber kann sie jeden einschließen, wenn du ausgeschlossen wirst? Auch du bist ein Mensch - gönne dich dir selbst und freue dich an dir selbst.
Und bis wir uns wiedersehen, möge Gott seine schützende Hand über dir halten. Zurückkehren, heimkehren, ankommen, erfüllt und gestärkt für das Kommende. Auch, weil du zu dir selbst gekommen bist und auf dem Weg dahin noch jemanden angetroffen hast.

Pastor Werner Schäfer, Walsrode

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