Liebe Zeitungsleser, kennen Sie das Gefühl, nicht alles schaffen zu können, und der Tag nur durch Hektik und Termine bestimmt ist. Dieses ist ganz normal in unserem Alltag. Jedoch bietet es sich an, einmal am Tag einen Moment zur Ruhe zu kommen und in sich zu kehren, beziehungsweise mit Gott ins Gespräch zu kommen. Eine Hilfe kann sein, einmal am Tag die Herrnhuter Losung zu lesen.
Es gibt sie inzwischen in 61 Sprachen. Ganz praktisch: die Losungen sind sogar als App herunterzuladen.
Obwohl die Losungen aus verschiedenen Kontexten mir vertraut sind, habe ich sie für mich " elektronisch" neu entdeckt. Mein Smartphone dient also nicht nur zum E-Mail checken, WhatsApp aufzurufen oder zu telefonieren, sondern einen Moment inne zu halten und sich einen Vers aus der Bibel und dem passenden Gebet zu widmen.
Es gibt Menschen, die eine feste Zeit für eine Andacht benötigen. Für andere mag es der passende Augenblick im Alltag sein.
Wie sind die Losungen entstanden? Sie sind Nikolaus Ludwig von Zinzendorf zu verdanken.
Zinzendorf war Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine . Verfolgte protestantische Christen suchten Schutz bei von Zinzendorf in der Oberlausitz.
Nach einer gewohnten Singstunde am 3. Mai 1729 der Brüdergemeine wurde die erste Losung (Bibelvers) verteilt. Von diesem Zeitpunkt ging ein " Bruder" jeden Morgen in jedes der 32 Häuser der Gemeinde und verteilte die Losung des Tages. Es fanden nicht nur lockere Gespräche, sondern auch Seelsorge statt.
Heute wird durch das Auslosen für jeden Tag ein alttestamentlicher Vers aus einer Sammlung von 1824 Versen festgelegt, der dem Leser als Leitwort oder guter Gedanke für den Tag dienen kann. Ein passender Spruch (Lehrtext)aus dem neuen Testament sowie ein Gebet runden die Losung des Tages ab.
Losungen-Texte zum Mutmachen, zum Ermahnen, Rückschau halten-immer wieder feststellen, dass unser Leben ein Geschenk Gottes ist mit allen Herausforderungen, Ängsten und Hoffnungen in einer schnelllebigen Welt.
Moment mal, bleiben Sie dran, hier die heutige Losung!
Er macht's, wie er will, mit den Nächten im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand werden noch zu ihm sagen: was machst du?
Daniel 4,32
Peter Schulze, Posaunenchor-Obmann im Kirchenkreis Walsrode