„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 17. Juli 2016

Welche Rolle spielen Religionen?

Liebe Leserinnen und Leser,
ich nehme an, wenn Sie mir auf diese Frage antworten würden, bekäme ich einen bunten Strauß an Meinungen. Von überflüssig bis unentbehrlich, von Kriegstreibend bis Friedenstiftend. Beispiele lassen sich für alles finden. Es hängt immer daran, wie Menschen Religionen deuten und wie sie sie leben. Davon hängt ab, ob sie spalten oder versöhnen, ob sie schaden oder heilen.
Hier im Diakonischen Werk haben wir es mit Menschen aus Deutschland und aus aller Herren Länder zu tun, mit Menschen ganz verschiedener oder ohne Religionen. Wir fragen nicht danach, bzw. nur dann, wenn es für die Hilfe eine Rolle spielt. Wir merken, wie es gerade für Menschen, die aus fremden Kulturen kommen, wichtig ist, dass hier Religionsfreiheit gilt. Egal, ob sie dazu gut ist, dass sie ihre Religion auch hier ausüben dürfen, oder ob es dazu hilft, dass sie von einer ungeliebten Religion Abschied nehmen können.
„Religramme - Gesichter der Religionen“, so heißt eine Ausstellung, die im August für gut drei Wochen in der Stadtkirche Walsrode zu sehen sein wird. Nicht alle, aber sechs Religionen kommen zu Wort: Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus und Ezidentum. Für jede Religion muss ein kleiner hoher Bretterverschlag reichen, ein Gegenstand, ein Geräusch.
Und zwanzig Gesichter sind zu sehen, 20 Menschen, die alle in Niedersachsen leben, und die alle verschiedenen Konfessionen dieser sechs Religionen angehören, ganz normale Menschen, die ihre Meinung sagen. Sie schreiben keine theologischen Abhandlungen, sie sagen kurz und „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist“, was sie von Ihrer Religion halten, was sie ihnen bedeutet.
Ab 5. August können Sie auch kommen und hören und lesen – und sich einmischen und ihre Meinung sagen: Wie hältst du ´s mit der Religion?

Rosl Schäfer, Diakoniepastorin im Diakonischen Werk Walsrode

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