„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 18. September 2016

Ich bin wunderbar

Man findet ja viel im Internet. Letzten habe ich die Erklärung gefunden, warum jeder Mensch einen Bauchnabel besitzt. Das ist nämlich so: „Als Gott alle Menschen gemacht hatte, stellte er sie in einer Reihe auf, schaute sie liebevoll an und tippte jedem mit der Fingerspitze auf den Bauch. Du bist fertig … und du bist fertig … und du bist fertig …“ Süße Geschichte habe ich gedacht und dann, dass sie zwei Dinge über uns Menschen sagt. Zwei ganz wesentliche: Wir haben uns nicht selbst geschaffen. Und: Gott, unser Schöpfer, schickt uns mit Liebe ins Leben.
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele (Psalm 139,14) Schon vor vielen hundert Jahren hat im alten Israel ein Mensch so gebetet. Ja, ich bin Gottes Geschöpf und ja, ich bin wunderbar. Eine ziemlich steile These, oder? Im Hinblick auf ein süßes, niedliches, gesundes neugeborenes Baby, ist es einfach zu sagen: ein Wunder.
Aber wie wunderbar findet sich der Teenager, der sich im Spiegel betrachtet und statt einer Modelfigur Pickel und Zahnspange sieht? Und was ist, wenn ich eine schwere Krankheit habe oder mit einer Behinderung leben muss? Was ist, wenn ich mich selbst als alles andere sehe, nur nicht als wunderbar?
Ich bin wunderbar gemacht. Trauen wir uns das zu denken? Ist das nicht zu selbstverliebt? Und doch ist es die Wahrheit Gottes über uns. Denn jeder Mensch ist mehr, als man sieht. Jeder Mensch ist sogar mehr, als er oder sie in sich selber sieht: Geschöpf Gottes. Gekannt – und geliebt.

Mareike Kranz, Diakonin in Bomlitz und Dorfmark

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