„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 08. April 2017

Essen verbindet, es stiftet Gemeinschaft und versöhnt. Sicher, es kann auch ganz anders sein. Ein stummes Nebeneinander am Tisch, wo man sich nichts mehr zu sagen hat. Oder Zeiten, in denen jedes gemeinsame Essen Zündstoff zu neuem Streit bietet. Steife Feiern, bei denen einem das beste Essen nicht schmecken will. Unverdauliche Mahlzeiten.
Essen verbindet, es stiftet Gemeinschaft. Es öffnet uns füreinander - an den Übergängen des Lebens: Taufe, Konfirmation, Geburtstage, Jubiläen und auch noch einer Beerdigung. Essen teilen und das Leben teilen: Lebenserfahrungen, Erlebnisse; sich mitteilen und Anteil nehmen an anderer Geschick, Freude und Sorgen. Miteinander essen und trinken – auf ein Neues oder ein letztes Mal – und über das letzte Mahl hinaus miteinander verbunden bleiben, hoffentlich und vielleicht doch.
Morgen ist Gründonnerstag. Viele Kirchengemeinden laden zu Tischabendmahlsfeiern ein, erinnern mit den Geschichten der Bibel an Jesus und seine Tischgemeinschaften. Es waren gerade die „Unwürdigen“, denen er sich besonders zuwandte. Die, die um ihre und der Welt Unzulänglichkeiten wissen und daran leiden. „Sprich nur ein Wort, Herr, so wird meine Seele gesund.“
Er würdigt uns, seine Gäste sein zu dürfen, umwirbt uns, teilzunehmen, Anteil zu nehmen an dieser Gastrunde. Er lädt uns ein, sich auf ihn und diese merkwürdige Runde einzulassen.
Am Gründonnerstag teilte Jesus Brot und Wein mit seinen Jüngern. Tut das immer wieder miteinander zu meinem Gedächtnis. Er teilte aus, was sie zum Leben brauchten. Und zum Leben brauchten die Jünger, brauchen alle, die nach ihnen Abendmahl feiern, Jesus selbst. Groß ist das Geheimnis des Glaubens! „Gott gibt dir alles, was du brauchst, nicht zu wenig und auch nicht zu viel. Gott gibt dir alles, was du brauchst, und das reicht völlig aus!“

Pastor Werner Schäfer, Stadtkirchengemeinde Walsrode

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