„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 06. August 2017

Woran glaubst du?

 In der Bibel bin ich auf eine sehr interessante Aussage des Paulus gestoßen: ´Meine Botschaft handelt von` dem Gott, der die ganze Welt mit allem, was darin ist, geschaffen hat. Er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschen erbaut wurden. Er ist auch nicht darauf angewiesen, dass wir Menschen ihm dienen. Nicht er ist von uns abhängig, ´sondern wir von ihm`. Er ist es, der uns allen das Leben und die Luft zum Atmen gibt und uns mit allem versorgt, ´was wir zum Leben brauchen`(Apostelgeschichte 17,24-25 NGÜ). Paulus wandte sich dabei an die Menschen in Athen, die diverse Religionen und Weltanschauungen hatten.

 
Vor einiger Zeit gab es eine Aktion in der ARD, bei der bekannten Persönlichkeiten die Frage gestellt wurde: „Woran glaubst du?“ Es gab alle möglichen Antworten. Von „an gar nichts“, bis „an mich selbst“, „an die Vernunft“ oder „Gott ist in allem“ und etliche mehr.
 
Auch wir haben unser eigenes „Gottesbild“, unsere Religion, Philosophie, Weltanschauung und diversen Ansichten und Meinungen. Bei genauerer Betrachtung dieser Frage fällt mir auf, dass unser eigener Akt des Glaubens im Mittelpunkt steht. Wir erschaffen uns sozusagen unser Gottesbild durch Glauben oder Nachdenken.
 
Laut der Aussage des Paulus verhält es sich aber genau anders herum: wir „erglauben“ uns Gott nicht, sondern er ist schon da – unabhängig, ob oder woran wir glauben oder gar nicht. Wir haben uns demnach nicht selbst gemacht, bestimmen nicht die Länge unserer Tage, können die Komplexität des Lebens nicht erfassen und uns auch nicht das richtige Gottesbild erdenken. Seine Existenz ist nicht von uns abhängig, sondern wir sind von ihm abhängig.
Wir können ihn uns nicht aussuchen, aber wir können ihn suchen, und ich bin dankbar, dass er sich auch finden lässt.
 
Markus Haist, Auferstehungsgemeinde Uetzingen
 
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