„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 19. August 2017

„Mensch, mach dir nicht so viele Sorgen!“

 Aufmunternd hat mir ein Freund auf die Schulter geklopft. Irgendwie hat er ja recht gehabt. Und gefühlt waren die Sorgen schon ein bisschen geschrumpft – einfach dadurch, dass ich sie ihm erzählt hatte.

Klar weiß ich: Sorgen können einen lähmen. Da baut sich dann so viel auf, was eventuell mal passieren könnte, dass weniger Energie bleibt, um heute das zu tun, was gerade dran ist.
Aber wo ist eigentlich die Grenze zwischen Sorge und Vorsorge?
Denn vorsorgen will ich schon. Mein Auto hat vorsichtshalber einen Airbag. Die Zahnarztrechnung, die ins Haus steht, ist ein klarer Fall für meine Krankenversicherung. Und demnächst steht mal wieder ein Gesundheits-Check an. Zur Vorsorge.
In der Bergpredigt von Jesus lese ich: “Seht die Vögel des Himmels an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?... Darum sollt ihr euch nicht sorgen.”
Da finde ich eine Trenn-Linie zwischen Sorge und Vorsorge. Eine Amsel baut ein Nest, kümmert sich um ihre Jungen und versorgt sie, so gut sie kann. Alles andere steht nicht in ihrer Macht. Darüber macht sie sich keine Sorgen (nehme ich an).
Ich Mensch mache mir oft Sorgen. Aber ich will lernen: ich kann manches sorgfältig planen und tun, aber ich habe nicht alles in der Hand. Darum will ich tun, was ich kann, und mich mit allem anderen Gott überlassen.
Ich finde deshalb, es ist eine gute Idee, am Ende eines Tages für Menschen zu beten, um die ich mich sorge. Bei Gott kann ich regelrecht ablegen, was mich vom Tag her noch beschäftigt und beunruhigt. Das erspart mir manches Ringen mit einer Sorge, die sich in meinen Gedanken einnisten und mich hindern will, einzuschlafen. Ich bete zu Gott: „Kümmer du dich, Gott.“
 
Claus van Veldhuizen
 
 
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