„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 12. Oktober 2017
Fricke_nach_Wahl
Superintendent Ottomar Fricke, Bild: Wieberneit

Kritik an Mächtigen ist gut biblisch. Denn es ist immer wieder vorgekommen, dass Menschen ihre Macht missbraucht haben. Wer mag, kann dazu z.B. Richter 9, 8-15 lesen. Immer wieder wird deutlich: Die Gerechtigkeit menschlicher Herrscher ist begrenzt. Nur Gott ist absolut zu trauen.
Wahr bleibt aber: Wir brauchen Menschen, die stellvertretend Verantwortung übernehmen, die sich gründlich mit schwierigen Themen auseinandersetzen, dann zu Entscheidungen kommen und auch immer wieder ihren Kopf dafür hinhalten.
Bei der Wahl hat das manche Abgeordnete auch wirtschaftlich getroffen, weil sie eben nicht wiedergewählt wurden.
Wer häufiger mit Poltikern zu tun hat, der weiß, dass sie keinen geregelten Feierabend haben, ständig unterwegs sind und oft (auch unberechtigte) Kritik ertragen müssen.
Das gilt für ehrenamtliche und hauptamtliche Politikerinnen und Politiker. Ich bin ihnen für ihr Engagement
dankbar. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die sich dieser Aufgabe stellen - und darüber, dass ich das nicht tun muss.
Daran muss ich mich auch immer wieder selbst erinnern, wenn ich geruhsam mit einem Glas Rotwein im warmen Zimmer im Sessel sitze und die Zeitung lese.
Und zugleich gilt auch: Friede und Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit, Kultur und Religion sind zu wichtig, als dass wir sie allein Politikern überlassen dürften. Es reicht auch nicht, alle vier Jahre zur Wahl zu gehen.
Gott hat uns unseren eigenen Kopf gegeben. Nutzen wir ihn - nicht zum Schelten, sondern zum konstruktiven Mittun.

Ottomar Fricke, Superintendent im Kirchenkreis Walsrode

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