„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 06. Dezember 2017

In unserem Kulturkreis geht das Jahr 2017 zu Ende mit Weihnachten, einem christlichen Geburtsfest. Die Festtage schenken uns eine Atempause, ein wenig Zeit zum Innehalten und zur Gemeinschaft mit den Menschen, die unsere Familie sind. In dieser Jahreszeit sitzen wir alle gleichermaßen zwei Drittel des Tages im Dunklen. Vieles in der Natur hat sich zurückgezogen und sieht aus wie tot. Wir haben ein physisches Bedürfnis nach Licht und geben diesem unter anderem mit der vorweihnachtlichen Beleuchtung Ausdruck. Sie ist wie ein Versprechen, das wir vorwegnehmen: Das Licht, es wird zurückkehren, die Natur, sie wird zu neuem Leben erwachen und wir Menschen sehnen uns nach Frieden - in unseren Herzen, in unseren Familien und in der Welt.
Christen feiern die Geburt von Jesus Christus, dem Erlöser, der in einem Stall zur Welt kam, als seine Eltern auf der Flucht waren. Ein hellleuchtender Stern kennzeichnete den Geburtsort. Und Engel verkünden die frohe Botschaft: Euch ist heute der Heiland geboren.
Diese Botschaft war den Menschen damals leicht verständlich, denn sie warteten schon lange auf die Ankunft eines Erlösers. Deshalb wird die Geburt Jesu im Lukasevangelium in einem Loblied angekündigt und an ein bekanntes göttliches Versprechen erinnert. Im Monatsspruch für den Dezember hören wir Zacharias, den Vater von Johannes dem Täufer, ein Loblied auf die Geburt seines Sohnes singen: „Und du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest  und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ (Lk 1, 78f) Johannes wird das Volk auf Jesus Christus vorbereiten. In Jesus wird Gottes herzliche Barmherzigkeit und ein aufgehendes Licht aus der Höhe erscheinen. Die Zielgruppe, denen Jesus erscheinen wird, ist nicht konkret bezeichnet: gemeint sind alle Menschen, die in Finsternis und im Schatten des Todes fest sitzen. 
Weihnachten gilt als das Fest des Lichts und des Friedens. Wir sind im Schein der Geburt Jesu Christi eingeladen, unser Licht leuchten zu lassen und Frieden zu üben, da, wo sich Finsternis und Schatten des Todes unter uns auszubreiten drohen oder bereits ausgebreitet haben. Auch im kommenden Jahr müssen wir uns wieder einstellen auf den Alltag  und seine Herausforderungen, doch wir sind nicht allein, Gottes Zusage begleitet uns. Mögen wir unsere Mitmenschen im Blick behalten, die durch Finsternis und Tod bedroht sind und mögen alle unsere Schritte in das neue Jahr im Geiste des Friedens geschehen, den Gott uns in Jesus Christus geschenkt hat.

Eine gesegnete Weihnachtszeit wünscht Ihnen Pastor Hans-Gerd Paulus

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