„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 18. Januar 2017

Was muß wohl in die Menschen gefahren sein, dass sie die Geburt von Jesus mit Weihnachten und sein Erscheinen mit Epiphanias so ausgiebig feiern, wie wir es gerade wieder erlebt haben? Das muss doch jeden unvoreingenommenen Betrachter recht verwundern! Schließlich ist diese Ehre keinem Herrscher in der menschlichen Ge-schichte zuteil geworden, egal, wieviel Macht er zu seiner Zeit gehabt haben mochte. Ich vermute: Jesus befand sich ganz im Einklang mit dem Urheber unseres Daseins. Wir Menschen spüren ja diese große schöpferische geistige Macht, die durch alles hindurch wirkt. Das tun wir auch dann noch, wenn man uns im Namen der Wissenschaft weismachen möchte, dass es diese Macht nicht gibt. Paulus hat diese Menschheits-Ahnung auf den Punkt gebracht: "Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen seid der Schöpfung der Welt und wahrgenommen an seinen Werken" (Römer1,20) Diese Ahnung ist Ursprung aller Religiosität, aus der die Menschen aber Unterschiedliches abgeleitet haben. Wir aber spüren tief in unserem Inneren, ob diese Ableitungen im Einklang mit unserem Schöpfer stehen, sich verselbständigt haben oder gar in schrille Disharmonie zu ihm getreten sind. Deswegen werden wir auch hellhörig überall dort, wo wir stimmige Resonanzen zur Stimme unseres Schöpfers vernehmen. Bei Jesus ist dieser Einklang derart klar, leuchtend und harmonisch, dass er eine herzerwärmende Resonanz in uns bewirkt. Für uns kann diese Erfahrung sehr befreiend und ermutigend sein. Das lässt in uns anklingen, was wirklich menschlich ist. Es lässt auch in uns erklingen, was damit gemeint ist, dass uns unser Schöpfer zu seinem Bilde erschuf: Es ist die große Einladung, im Einklang mit ihm und seiner Liebe zu leben und die Zukunft un-seres Planeten zu gestalten lernen. Seinen Segen dazu haben wir Men-schen heute wohl wieder sehr nötig!

Pastor i.R. Helmut Schöfer

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