„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 06. Mai 2017
Fricke_nach_Wahl
Superintendent Ottomar Fricke, Bild: Wieberneit

Manche Menschen winken sofort ab, wenn sie nur das Wort "Mission" hören: Missionare zwingen anderen ihren Glauben auf - so meinen sie zu wissen.
Ja, das hat es sicher auch gegeben, bei der Eroberung Südamerikas zum Beispiel.
Der Monatsspruch aus der Bibel für den Mai erklärt besser, was ich unter Mission verstehe.
"Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt." (Brief an die Kolosser, 4, 6)
Freundlich sollen wir reden - nicht bedrängend, herausfordernd oder gar beleidigend. Aber auch mit Salz gewürzt: Man soll hinterher schon wissen, worum es gegangen ist. Und wenn ich eine Meinung habe, dann macht ein Gespräch nur Sinn, wenn mein Gegenüber die hinterher auch kennt. Ein Gespräch aufzuzwingen finde ich unfreundlich.
Aber wenn mich jemand fragt, warum ich so handele, wie ich es tue, dann beantworte ich die Frage. Und manchmal heißt das: Dann rede ich über meinen Glauben. Für mich ist das Mission. Denn eine Mission zu haben, das heißt ja auch: Für etwas einstehen, es vertreten.
Mein Glaube ist die Grundlage für vieles von dem, was ich tue und wie ich es tue. Deshalb wundere ich mich auch nicht, wenn ich danach gefragt werde. Im Gegenteil: Ich freue mich darüber. Denn es wird bestimmt ein gutes Gespräch, wenn wir uns dabei an den Rat aus dem Kolosserbrief halten: "Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.“

Superintendent Ottomar Fricke, Kirchenkreis Walsrode

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