„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 12. November 2017

Ist es gerade 11.11 Uhr? Für manche ist diese Uhrzeit heute die wichtigste – Der Fasching wird eröffnet.
Für andere ist z.B. 17.30 Uhr wichtiger – da startet der Martinsumzug. In Walsrode in diesem Jahr in der katholischen Kirche St. Maria. An anderen Orten wird es ähnlich sein, ein bisschen früher, ein bisschen später. Dann ziehen die Laternen durch die Straßen und machen das Dunkel bunt und hell.
Die alten Lieder werden angestimmt, Musikkapellen sind an manchen Orten dabei, Feuerwehr und Polizei sichern die Straßen, Autofahrer müssen anhalten. Leckere Martinshörnchen werden verteilt. Und allen voran reitet St. Martin auf dem Pferd.
Dieser St. Martin, der vor 1 ½ Jahrtausenden lebte und vielen Jungen und Mädchen den Namen gab: Martin, Martina.
Auch Martin Luther hat von ihm seinen Namen. Am 10. November 1483 wurde er geboren, am 11.11. in der Frühe wurde er getauft und bekam den Namen des Heiligen, dessen Tag nun sein Tauftag war.
Und dieser Martin Luther eiferte seinem Namenspatron nach, wir haben in der letzten Zeit manches davon gehört. Und haben ihm in diesem Jahr sogar einen zusätzlichen Feiertag zu verdanken, weil er sich seine eigenen Gedanken machte und die auch nicht verschwieg.
Auch der erste Martin war ein Querkopf, einer, der sich eigenes Denken nicht verbieten ließ. Einer, der seinen Glauben konsequent lebte. Als römischer Soldat wurde er Christ. Und wurde wegen seines Glaubens Kriegsdienstverweigerer. Legte sich wegen seines Glaubens mit Vorgesetzen und Obrigkeit an. Zerstörte mutwillig seine Uniform – den roten Mantel – um einen Bettler zu wärmen. Heute wird er dafür gefeiert, damals gab es Ärger.
Sich das Denken nicht verbieten lassen, den eigenen Glauben in die Tat umsetzen. Man kann den Martins auch nacheifern, wenn man nicht ihren Namen bekommen hat. Das ist so, als ob bunte Lichter in der Dunkelheit aufscheinen.
Vielleicht gehen Sie heute Abend mal wieder mit? Schauen sich das Martinsspiel an, hören seine Geschichte und nehmen die wärmenden Gedanken mit in die kommenden dunklen Tage. Werden hier und da selbst zum Martin, zur Martina. Das ist ein Fasching, der gut tut!

Rosl Schäfer, Pastorin im Diakonischen Werk Walsrode

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