„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 26. November 2017

Es ist 6.30 Uhr. Draußen ist es  stockdunkel und es nieselt vor sich hin. Vor der katholischen Kirche in Walsrode  erleuchten dutzende Kerzen einen schmalen Weg zum Eingang. Es ist noch ganz ruhig draußen, aber dann strömen  plötzlich aus allen  Himmelsrichtungen junge Menschen herbei. Sie alle wollen zur Friedensdekade: Beten für den Frieden ist an 10 Schultagen morgens vor der Schule das Anliegen. Schüler der Walsroder Schulen und der evangelischen Jugend haben die Friedensgebete vorbereitet.
„Schüler für Schüler“ lautet das Motto. Junge Menschen machen sich Gedanken über Streit in der Familie, um Hass und Liebe in Freundschaften, um Mobbing an der Schule, um Frieden mit der Umwelt, um Ungerechtigkeit,  Gewalt und Krieg  in der Welt . Und vor allem was sie für den großen und den kleinen Frieden beitragen können. Da waren von den Jugendlichen selbstverfasste Texte zu hören, die oft sehr  persönlich, berührend  und ehrlich waren.
Nicht immer perfekt formuliert, aber absolut glaubwürdig! Insgesamt kamen an 10 Tagen jeden Morgen 80 bis 120 junge Menschen zu diesem Friedensgebet. Da waren auch  viele Konfirmanden unter ihnen, die Unterschriften sammelten, aber es gab da auch solche, wie  die vier 16 jährigen Jungs, die morgens um 5.45 Uhr mit dem Fahrrad bei 2  Grad und Nieselregen von Rethem nach Walsrode fuhren, um dabei zu sein. Es gab den 18 jährigen Schüler, der seit seiner Konfirmation nicht mehr in der Kirche war und ein Friedensgebet sprach....
All das zusammen und auch das anschließende gemeinsame Frühstücken im überfüllten Gemeindesaal war beeindruckend.
Eine Schülerin sagte:„Mich hat eine Frau so freundlich am Frühstückstisch bedient. Das kenne ich so gar nicht.“
Die Friedensdekade in Walsrode war auch in diesem Jahr ein Hoffnungszeichen gegen die Kultur des Wegsehens und der Resignation. Die jungen Menschen haben dieses Zeichen beeindruckend mit Leben gefüllt!

Jörg Sbrisny, Schulpastor BBS Walsrode

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