Gedanken zur Zeit

05. September 2018

Wir kennen das Gefühl, wenn wir nach einem Theaterbesuch, nach einer Feier oder einer Veranstaltung nach Hause kommen: "Da herrschte eine gute Atmosphäre".
Oder auch:“ Da kam keine Stimmung auf“.
Was ist Atmosphäre? Jan Sonntag, Professor der Musiktherapie und fachkundig in der Arbeit mit Demenzerkrankten beschreibt Atmosphäre als die Interaktion zwischen zwei und mehr Menschen, dem Raum und dem Umfeld. Für mich ist Atmosphäre ein Gefühl, das „zwischen den Zeilen“ entsteht. Ich bin derjenige, der zur Atmosphäre beiträgt.
Ich habe eine Geschichte aus dem neuen Testament vor Augen. Jesus steht im Mittelpunkt und ist für die Atmosphäre maßgeblich verantwortlich. Es ist die Erzählung, als Jesus die Kinder zu ihm kommen lässt. Die Jünger sind irritiert und versuchen zu verhindern, dass die Kinder zu Jesus kommen. Jesus wird böse und wendet sich den Kindern zu. Er legt die Hände auf sie und betet. Jesus schafft eine andere Atmosphäre, er nimmt Beziehung auf und die Kinder fühlen sich angenommen.
Vor zwei Jahren sprachen wir von einer“ Willkommenskultur”, als viele Flüchtlinge zu uns kamen. Leider hat dieses Wort ein “Geschmäckle“ bekommen.
Aber genau das ist es: In unserem Land, in unseren Gottesdiensten, am Arbeitsplatz, Atmosphäre schaffen, so dass Menschen sich willkommen fühlen. Dieses mag die Musik und das gesprochene Wort sein, aber auch eine Geste oder kleine Zuwendung. Es geht darum, Menschen dort abzuholen, wo sie stehen.
Jesus ist auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen.
Für mich ist Atmosphäre, wo der Heilige Geist ins Spiel kommt.
Jesus sagt einmal:
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

P. Schulze

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