„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 17. Januar 2018

Eine Kleinstadt. Irgendwo. Einstöckige Häuser, eine Straße mit Kopfsteinpflaster. Ein einzelner Mann geht die Straße entlang. Dann wirft sich ihm ein kleines Kind in die Arme. Andere laufen auf ihn zu, ziehen ihn am Hemdsärmel, reden auf ihn ein, lachen und versuchen seine Aufmerksamkeit zu ergattern. Der Mann steht da, ein Kind auf dem Arm inmitten der Schar von kleinen Kindern. Und lacht mit ihnen. Ein Kameraschwenk und der Film endet.
Wahrscheinlich ist die Szene ein kleines bisschen kitschig. Das gebe ich gerne zu. Aber trotzdem finde ich sie großartig. Unmittelbar vorher erzählt der Film von der Kreuzigung Jesu, von seiner Auferstehung und von seinem Versprechen, dass er auch weiterhin bei uns Menschen bleiben will. Und dann kommt eben diese Szene, in der Jesus heute irgendwo in dieser Schar kleiner Kinder steht und sich von Herzen mit ihnen freut. Ich mag diese Szene darum so gerne, weil in ihr gezeigt wird, dass Gott eben deswegen Mensch geworden
ist: Um mitten unter uns zu sein; Freude und Leid mit uns zu teilen, das Leben mit uns zu teilen. Und weil er die Hoffnung weckt, ihm auch heute noch zu begegnen. Unerkannt und unerwartet. Jemand, der auftaucht und wieder verschwindet und mit uns einen Moment des Alltäglichen teilt.
Jemand, der auch nach diesem Leben, am Ende der Zeiten, dann plötzlich wieder vor uns steht, uns in die Arme schließt und uns das Leben wiederschenkt, das ihn mit uns verbindet."

Thorben Bernhardt, Pastor der St. Johannes-der-Täufer-Gemeinde Walsrode

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