„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 25. Februar 2018
Fricke_nach_Wahl
Superintendent Ottomar Fricke, Bild: Wieberneit

"Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich." So steht es in der sogenannten "Bergpredigt", die Jesus hielt (Mt 5, 10).
Ob Jesus dabei wohl schon geahnt hat, dass Menschen zu aller Zeit auch wegen ihrer Religion verfolgt würden?
Wir Christen müssen uns vorwerfen lassen, dass wir Jahrhunderte lang Nichtchristen verfolgt haben. Das ist nicht abzuleugnen und erfüllt mich mit Trauer und Scham.
Vor ein paar Jahren dachte ich noch, dass die Verfolgung von Christen seit der Zeit in den ersten Jahrhunderten auf wenige Ausnahmen beschränkt ist. Inzwischen habe ich gelernt: Nein, Millionen von Christen leben unter ständiger Existenzbedrohung. Ich finde es bewundernswert, dass Menschen ihr Glaube so wichtig ist, dass sie ihn trotz aller Bedrohung leben.
Offenbar erfahren sie im Glauben viel Unterstützung. Sogar mehr Unterstützung, als die reale Bedrohung sie behindert und verängstigt. Ihr Glauben ist ihnen viel wert.
Hier werden wir als Christen nicht bedroht. Und irgendwie scheint der Glauben hier oft nebensächlicher zu sein.
Der kommende Sonntag ist der Gebetstag für bedrängte und verfolgte Christen. Das ist sicher nötig und gut.
Vielleicht brauchten aber auch Christen, die nicht bedrängt sind, unser Gebet - um die Chancen und die Unterstützung zu entdecken, die der Glauben bietet.
Nicht nur - aber auch dann, wenn es uns einmal nicht gut geht.

Superintendent Ottomar Fricke

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