Mitgegeben auf den Weg

09. April 2018

„Kinder, wie die Zeit vergeht!“ – diesen Ausruf kann man in diesen Wochen vielerorts hören, wo sich die Verwandtschaft zur Konfirmation einfindet. Da wird auch dem Letzten klar: die junge Dame im „kleinen Schwarzen“ und der coole Typ mit lässiger Sonnenbrille haben nur noch entfernte Ähnlichkeit mit dem niedlichen Wonneproppen, den man doch scheinbar gerade erst zur Taufe im Arm hielt. Mancher Patenonkel bekommt doch arge Zweifel, ob der launige Kinderreim, den er für seine Rede vorgesehen hat, wohl das Richtige ist. Aber was soll man den Jugendlichen mit auf den Weg geben? Welche Worte und Werte haben Bestand?
Fragt man diejenigen, deren Konfirmation 50 oder 60 Jahre zurückliegt, was denn die Zeit überdauert hat, so ist es eindeutig: Neben bewundernswert vielen auswendig gelernten Bibelsprüchen und Liedern sind es vor allem Menschen, die durch ihre persönliche Art gewirkt und geprägt haben: der Lehrer, der sich immer um Gerechtigkeit bemühte und nicht zu stolz war, auch einmal einen Fehler zuzugeben; die Oma, die immer die richtige Geschichte zur richtigen Zeit erzählen konnte; die Küsterin, die trotz ihres hohen Alters im Herzen jung geblieben war und stets ein offenes Ohr hatte. Menschen, die glaubwürdig ihren Glauben lebten.
Ein Trost für alle, die sich schwer tun mit großen Worten und frommen Sprüchen: Was zählt, ist das Leben.

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