Mitgegeben auf den Weg

08. Juli 2018

In den Gottesdiensten der evangelischen Kirche geht es am morgigen Sonntag um die Taufe.
Bei den ersten Christen wurden ausschließlich - oder doch überwiegend - Erwachsene getauft.
Sie besuchten vorher einen Taufunterricht, und wenn sie sich dann taufen ließen, war dies eine ei-gene bewusste Entscheidung für den christlichen Glauben.
In unserem Land sind die meisten Christen schon als kleines Kind getauft worden, und sie haben deshalb keine Erinnerung an die eigene Taufe. Sie haben sich auch nicht selbst entschieden, sich taufen zu lassen, sondern dies war der Wunsch ihrer Eltern.
Aber ist der Glaube nicht eine ganz persönlich Angelegenheit?
Und ist es nicht auch schade, dass man von der eigenen Taufe nur vom Hörensagen weiß?
Manche Eltern sagen deshalb:
Wir wollen unsere Kinder nicht im Kleinkindalter taufen lassen, sondern sie sollen sich später selbst entscheiden, ob sie getauft werden wollen oder nicht.
Für diese Haltung gibt es gute Gründe. Und es gibt ja auch christliche Gemeinschaften, die aus-schließlich Jugendliche oder Erwachsene taufen.
Ich persönlich ziehe dennoch die Säuglingstaufe vor, und wir haben unsere eigenen Kinder auch in den ersten Lebensmonaten taufen lassen.
Denn gerade die frühe Taufe macht für mich deutlich:
Gottes Liebe umfängt uns von Anfang an. Gott sagt Ja zu uns, ehe wir Ja zu Gott sagen können.
Jeder einzelne Mensch ist für Gott wichtig und wertvoll.
Und unser Wert hängt nicht davon ab, wie viel in unserm Leben gelingt oder wie weit wir es ein-mal auf der Karriereleiter bringen.

Diedrich Petzold, Pastor in Rethem

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