Mitgegeben auf den Weg

14.07.2018

Teilen, was ich bekommen habe

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen mit dem Teilen geht. Mir wurde als Kind beigebracht, dass ich alles zu teilen hätte, was ich bekam. Das betraf zunächst Schokolade und Süßigkeiten. Doch es fiel mir nicht leicht, diese mit anderen zu teilen. Und auch der Satz „Geteilte Freude ist doppelte Freude“ hat bei mir selten Freude ausgelöst.

Später habe ich dann begriffen, dass ich vieles nur weiß oder habe, weil andere Menschen ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Zeit mit mir geteilt haben.

Dass ich lebe, verdanke ich in erster Linie meiner Mutter Und einmal hat sie mir nach einem Unfall durch ihre Geistesgegenwart und ihr konsequentes Handeln das Leben gerettet.

Das Brot, das ich esse, verdanke ich dem Bäcker an der Ecke und das spannende Buch der Autorin und den freundlichen Menschen in der Bücherei. Vieles habe ich in der „Schule des Lebens“ gelernt, also weil andere Menschen ihr Wissen, ihr Können und ihre Zeit mit mir geteilt haben.

Jetzt ist es an mir, zu teilen und weiterzugeben, was ich kann und was ich habe. Das beginnt vielleicht schon mit einem ersten Lächeln am Morgen. Ich schaue in den Spiegel und bin dankbar, dass es mich gibt. Unterwegs teile ich mein Lächeln und einen freundlichen Gruß mit den Menschen, die mir begegnen.

Vielleicht ist es am Anfang noch nicht viel, was ich weiter gebe. Doch alles, was ich teile, hat die Chance, mehr zu werden und sich auszubreiten. Und manchmal kommt dann sogar ein freundlicher Blick oder ein überraschter Augenaufschlag zu mir zurück.

/kirchenkreis_walsrode/Archiv/Andachten-2018/mitgegeben-auf-den-weg-2018-26