Mitgegeben auf den Weg

13. Oktober 2018

Die Hoffnung festhalten

Der italienische Dichter Dante hat in seiner „göttlichen Komödie“ ein schaurig-starkes Bild geprägt: über dem Eingang zur Unterwelt, dem Inferno, der Hölle, liest man die Überschrift: „Lasst alle Hoffnung fahren!“ Die Hölle ist Leben ohne Hoffnung – oder umgekehrt: ein Leben ohne jede Hoffnung wäre die Hölle. Darum ist es wichtig, an der Hoffnung festzuhalten. So heißt es in der Bibel: „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat.“ (Hebr 10,23).
Andererseits muss man manchmal eine Hoffnung aufgeben, dann nämlich, wenn sie nichts anderes ist als ein Wunschtraum. Oder wenn sie für mich nicht gilt, obwohl sie die Hoffnung und positive Erfahrung vieler Gläubiger ist. Das musste Paulus erkennen, der immer wieder von einer Krankheit wie von einem bösen Dämon heimgesucht wurde und Gott bat, ihn davon zu befreien. Wie jeder Kranke hoffte er, dass Gott ihn heilen würde. Aber, so schreibt er: „Gott hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Gott nahm ihm die eine Hoffnung und gab ihm dafür eine andere.
Denn in der Bibel gründet sich jede Hoffnung auf ein ermutigendes Gotteswort, eine Verheißung. Wenn wir unsere Hoffnung bekennen, dann bekennen wir unser Vertrauen auf Gottes Ermutigung, auf seine Treue. Dietrich Bonhoeffer schreibt „Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.“

Peter v. Baggo, Pastor i. R., Bierde

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