Mitgegeben auf den Weg

20. Oktober 2018

„Das lasse ich mir nicht gefallen!
„Du wirst schon sehen, was Du davon hast!“
„Glaube bloß nicht, du kommst so ungestraft davon!“
 Haben Sie das auch schon einmal gesagt oder gedacht? Als jemand Sie hintergangen, Sie beleidigt oder Ihnen einen empfindlichen Schaden zugefügt hat?
 „Rache ist süß“, sagt der Volksmund. Aber das stimmt doch höchstens für einen kleinen Augenblick des Triumphs.
Ansonsten ist Rache nicht süß, sondern bitter.  Rachegelüste machen innerlich krank. Und das Leben mit anderen Menschen wird unerträglich, wenn jede kleine Boshaftigkeit der einen Seite immer nur mit kleineren oder größeren Gemeinheiten der anderen Seite beantwortet wird.
Der Wochenspruch für die kommende Woche steht im 12. Kapitel des Römerbriefs:
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Ich verstehe das nicht als Aufforderung, mir alles gefallen zu lassen. Oft ist es auch wichtig, sich zu wehren und anderen Menschen Grenzen zu setzen.
Aber genauso wichtig ist es, sich nicht in eine Spirale gegenseitiger Feindseligkeiten hineinziehen zu lassen. Manchmal hilft es schon, auf die eine oder andere kleine Boshaftigkeit einfach nicht zu reagieren und sich eine Weile ruhig zu verhalten. Noch besser ist es, wenn ich aktiv auf die Menschen zugehe, mit denen ich Probleme habe, mich Ihnen gegenüber zugewandt und hilfsbereit zeige und Ihnen so durch mein eigenes Verhalten deutlich mache, dass mir an einem guten Verhältnis zu Ihnen liegt.

Maike Becker-Petzold, Pastorin am Heidekreisklinikum Walsrode

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