Mitgegeben auf den Weg

15. Dezember 2018

Warten dürfen!

Haben Sie bei der Überschrift gestutzt? Sind Sie auch der Meinung, das muss doch Warten müssen heißen? Warten, das wird oft negativ bewertet. Warten auf den Zug, beim Arzt, an der Ampel, im Stau, auf eine positive Antwort. Warten auf Weihnachten. Doch halt, Warten auf Weihnachten, ist das wirklich negativ?
Wenn ich die kleinen Kinder (und mittlerweile auch immer mehr Erwachsene) sehe, die freudig jeden Morgen zum Adventskalender laufen und sich gerade über die kleinen Dinge freuen. Die wissen, da kommt am Ende der Türchen etwas ganz besonderes. Warten heißt für mich im Advent auch, mal Ruhe genießen, eben nicht der allgemeinen Hektik zu verfallen. Nachdenken über das was da als Geschenk kommen wird.
Wir müssen gar nichts tun, wir bekommen etwas ganz ohne Gegenleistung. Erst Klein und Unscheinbar, doch am Ende Groß und fast unbegreiflich. Das Lied Tochter Zion, das in fast keinem Gottesdienst in der Adventszeit fehlt, fasst es zusammen. Tochter Zion, freue dich, jauchze laut Jerusalem. Sieh dein König kommt zu dir. Ja, er kommt, der Friedensfürst. Gott selbst kommt uns entgegen. Was für eine Ankündigung, was für eine Verheißung. Ich muss nichts tun, außer Warten dürfen.

Claudia Gürtler, Diakonin

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