„Weihnachtsfrieden“
Mit großem Enthusiasmus waren 1914 Menschen vieler Nationen in den großen Krieg gezogen. „Weihnachten sind wir wieder zu Hause,“ war die einhellige Meinung vieler siegessicherer Soldaten. Papst Benedikt der XV. war in seiner Antrittsrede im August des Jahres schon weitsichtiger, als er bereits im Sommer um einen Waffenstillstand zu Weihnachten gebeten hatte. Aber diesem Wunsch wurde nicht nachgekommen. Die Kameraden waren Weihnachten nicht zu Hause, und die kriegsführenden Parteien hatten den Waffenstillstandsersuch der beiden Geistlichen nicht entsprochen. Diese Situation wird in dem Film „Merry Christmas“ rührig aufgenommen. Anstelle des Waffenstillstandes erhalten die deutschen Frontsoldaten alle 5 m einen kleinen Weihnachtsbaum. Aus dem britischen Schützengraben ist Heiligabend auf einmal Dudelsackmusik zu hören. Der deutsche Opernsänger und Frontsoldat fragt seine Kameraden, ob ihnen nicht auch zum Feiern zumute sei. Er beginnt die Weihnachtsbäume über den Rand des Schützengrabens hinaus aufzustellen. Dann intoniert er das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Nach der deutschen Mundharmonika, ertönt ein schottischer Dudelsack. Der Künstler wird übermütig und tritt während des Liedes aus dem Schützengraben. Er wird von seinem deutsch-jüdischen Kommandanten angeraunzt, er solle sofort herunterkommen. Doch plötzlich war die ganze schottische Kompanie aus ihrem Schützengraben hervorgekommen. Der Künstler tritt mitten ins Niemandsland. Der schottische und der französische Kommandant folgen. Schließlich kommt auch der deutsche Kommandant aus der Deckung. Alle drei kommen miteinander ins Gespräch. Als ein jeder sich wieder in seine Stellung zurückziehen will, sind die Mannschaften bereits unterwegs und gehen aufeinander zu. Die Szene mündet in einen weihnachtlichen Gottesdienst. Für einen Moment Frieden – mitten im Krieg. Weihnachten ist auch heute noch das größte Wunder. Gott macht sich klein und kommt zu uns.
Pastor Peter Gundlack, Kirchengemeinde Bad Fallingbostel