Gedanken zur Zeit

27. Februar 2019

Spuren Dietrich Bonhoeffers für die Zukunft

Meine Frau und ich fuhren in den Urlaub nach Franzensbad, und weil es von dort nicht mehr weit zur Gedenkstätte Flossenbürg war, wo  Dietrich Bonhoeffer umgebracht wurde, nahmen wir uns  einem Tag  für den  Besuch des Museums.  Nur wenige Wochen  vor Kriegsende 1945 wurde  er dort von Hitlers Helfern   umgebracht.  Zehn Jahre zuvor,  im Jahre 1935, hatte die  bekennende Kirche ihn  gebeten,  als Ausbildungsleiter in Finkenwalde/Stettin die jungen Studenten im Studium zu begleiten.  Ihr Ziel war, sie sollten  ein Modell evangelischen Zusammenlebens praktizieren,  und die  geistliche Lebensordnung  sowie  die  regelmäßige  Meditation miteinander üben.  Dabei war  es ihm  wichtig, die  Bekenntnisgemeinde in Finkenwalde zu fördern. In dieser Situation erschien im  Jahre 1937 die Geheime Staatspolizei im Brüderhaus  der Studenten, um sie gänzlich zu  schließen. Für ihren Lehrer Dietrich Bonhoeffer konnte dies nur heißen, dass sie als Studenten der Bekennenden Kirche  immer stärker der Kontrolle der  Hitler-Anhänger ausgesetzt sind. In dieser Zeit schrieb er  theologische/christliche  Anregungen für seine Studenten, mit denen er sie in der immer unruhiger werdenden Situation im Lande zu ermutigten verstand. Er lehrte sie  im Bekenntnis zum Glauben der Christen in der immer unruhiger  werdenden Zeit. Ein Beispiel hierfür sind die Worte: „Je größer die Zweitracht in unserer Welt wird, desto mehr will  Christus den Frieden Gottes verkündigt haben, der in seinem Reich herrschen soll. Doch immer noch steht die Kirche täglich im Gebet um die Wiederkunft ihres himmlischen Herrn.“ Dietrich Bonhoeffer blickte noch weiter in die Zukunft und schrieb, er könne  im Gebet für die Kirche und die Christen nicht schweigen. Sein Christus-Bekenntnis führte  in  Flossenbürg in den Tod.
In Breslau/Wroslaw  ist ihm ein Denkmal nahe bei der Elisabethkirche  gewidmet – er wurde in Breslau geboren.

Werner Krutscher, Pastor em.

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