Gedanken zur Zeit

24. April 2019

Liebe Leser und Leserinnen,

kennen Sie das Gefühl, dass sie jemandem begegnen und sie ihn nicht sofort erkennen? Dieses ist eine peinliche Situation. Man möchte sich ja auch nicht blamieren und sagen: Dich kenne ich nicht mehr.
Wie ging es den Jüngern nach dem Tod von Jesus? Sie fühlten sich verlassen. Ihr Freund, Vater, Begleiter oder Seelsorger war gestorben.
Zwei Jünger machen sich eines Morgens auf den Weg nach Emmaus, eine Stadt in Israel. Sie waren in sich versunken und befanden sich in einer Trauerphase. Ein für sie unbekannter Herr folgte Ihnen und fragte sie, warum sie so traurig seien. Sie antworteten, dass ihr Freund Jesus tot sei. Als der Herr sie damit konfrontierte, dass in den Schriften stünde, er würde am dritten Tage auf erstehen von den Toten, konnte sie das immer noch nicht überzeugen. Als es Abend wurde und sie ihren Wegbegleiter zum Essen einluden, begab sich etwas Erstaunliches. Sie sagten: Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Der fremde Mann nahm das Brot, dankte, brach’s und gab es Ihnen. Plötzlich erkannten sie Jesus, der gekreuzigt war und glaubten nun an seine Auferstehung.
Die Geschichte der Emmausjünger widerspiegelt oft unser tägliches Leben. Wir zweifeln an der Existenz Gottes, sind enttäuscht worden, haben einen Liebenden verloren und fühlen uns verlassen. Ganz unverhofft spricht uns einer an und ebnet den Weg für neue Perspektiven in unserem Leben. So hat vielleicht jeder von uns seine eigene “Emmaus Geschichte”. Gott tritt in unser Leben ein, wenn wir es am wenigsten erwarten. Diese intimen Momente bleiben ein Geheimnis zwischen Gott und mir. Sie verhelfen mir aber mein Leben nach seinem Willen zu gestalten.
Wie schön ist es für uns, wenn wir einen Bekannten wiedererkennen! Die Umarmung ist herzlich, wir erinnern uns an schöne Momente und wenn es uns gelingt, verlieren wir uns nicht wieder aus den Augen.
Gerne singen oder beten wir mit unseren Posaunenchören, „Herr bleibe bei mir, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“ Oder wir blasen das bekannte Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch: Bleib bei mir Herr, der Abend bricht herein.
Möge Gott uns in dieser österlichen Zeit, Aufwind, Mut und Hoffnung schaffen!

Peter Schulze, Posaunenchorobmann im Kirchenkreis Walsrode

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