Gedanken zur Zeit

01. Mai 2019
Pastor Herbert Seevers

Fußball und Konfirmation

In der Bibel steht noch nichts vom Fußballspiel. Aber ich habe in einem Brief des Paulus einen Spruch gefunden, der auch aus dem Munde eines Spielers stammen könnte. Paulus geht es nicht um einen Ball, sondern um Jesus Christus, als Mittelpunkt seines Lebens: „Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat.“  ( Phil 3, 12)
Das Ziel beim Fußball ist das Tor. Darum geht es im ganzen Spiel. Möglichst oft den Ball ins Tor des Gegners zu bringen. Wie gespielt werden darf, das legen die Spielregel fest,
Der Schiedsrichter sorgt dafür, dass sie eingehalten werden. Im Fußball herrschen klare Verhältnisse. Jeder Spieler weiß, was er zu tun hat. Und der Ball ist rund. Im richtigen Leben ist das nicht so einfach: Die Ziele müssen selber gesucht werden und die Regeln sind nicht immer so eindeutig.
Paulus hat seine Richtung gefunden. Er ist im Spiel des Glaubens. Dort gibt es eine klare Regel: Liebe Gott von ganzem Herz, und deinen Nächsten, wie dich selbst! So antwortete Jesus auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot. Das klingt einfach. Und uns selbst wichtig nehmen, das fällt uns nicht schwer. Den Nächsten zu lieben - das steht heute oft nicht auf dem Spielplan.

Mit Rücksicht - Hilfe - Respekt – Verantwortung tun wir uns schwer in der Gesellschaft. Das gilt auch für Erwachsene Jugendlichen gegenüber.
Paulus sagt: Jesu Christus hat von mir Besitz ergriffen. Einfach so, ohne Training, ohne Leistung - wie ein Geschenk. Das ist ähnlich, wie mit der Liebe. Auch die kann man sich nicht verdienen. Aber: Wer geliebt wird, der stellt alles Mögliche an, vor Freude, um der Liebe gerecht zu werden. Das ist der Weg des Paulus.
Im Konfirmationsgottesdienst versprechen Konfirmandinnen und Konfirmanden, in der Mannschaft Christi mit zu spielen und dran zu bleiben. Es gibt keine Mannschaftsbegrenzung - alle sind wichtig - die Ersatzspieler, die Fußlahmen und die Randsteher. Auch Zuschauer sind wichtig - aber Spieler in der Mannschaft Gottes zu sein ist noch besser.

Herbert Seevers, Pastor in Walsrode

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