Gedanken zur Zeit

14. August 2019

Jedem Anfang

Die Ferienzeit ist vorüber. Ein neues Schuljahr beginnt. Ich vermute, die wenigsten von Ihnen, die dies lesen, gehen selbst noch zur Schule. Aber erinnern können Sie sich: Wie es war, ein neues Heft aufzuschlagen. Es roch noch ganz frisch, war auffällig glatt. Ich habe mich bemüht, ordentlicher als sonst zu schreiben. Das gab sich zwar bald wieder - aber wenigstens zu Beginn. Einerseits war ich wehmütig, weil die Ferien vorüber waren. Aber da gab es auch so etwas wie Neugier, vielleicht sogar Erwartung auf das Kommende. Zu Neujahr und beim Schuljahresbeginn taucht diese Erinnerung in mir auf. Aber eigentlich gilt sie für alles, was neu oder wieder neu anfängt. "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", so heißt es im Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse. Er ermutigt dazu, im Neubeginn vor allem das Heilsame zu sehen - und dazu hilft dem Dichter der Gedanke, dass er beschützt ist. Ob für Euch nun gerade ein neues Schuljahr oder ob für Sie etwas ganz anderes beginnt. Ob es ein großer, spürbarer Wechsel einer Lebensstufe ist oder nur der Beginn eines neuen Tages - wir alle sind behütet und gehen unter Gottes Segen in die Zukunft: "Der Herr segne Dich und behüte Dich. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden.“

Ottomar Fricke, Superintendent im Kirchenkreis Walsrode

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