Gedanken zur Zeit

11. September 2019
Pastor Thomas Delventhal

Schluss mit dem gefühlten Unglück

„Wieder nichts geschafft!“ Dieser abendliche Seufzer macht nicht nur unzufrieden, sondern auf längere Sicht sogar krank. Körperliche und seelische Beschwerden haben sehr oft ihren Ursprung in einem diffusen Gefühl der Unzulänglichkeit, das sich über einen langen Zeitraum erstreckt. Ich möchte Ihnen ein Gegenmittel anbieten, mit dem Sie Ihr Wohlbefinden verbessern werden.
Ziehen Sie abends in absoluten Zahlen und nicht in relativen Bilanz. Wenn Sie 40 qm tapeziert haben, sich aber 160 qm vorgenommen hatten, dann schreiben Sie in Ihre Tagesbilanz nicht „25 %“, sondern 40 qm! Wenn Sie in einem Buch 10 Seiten gelesen haben und sauer über Ihre Leistung sind, weil Sie eigentlich 100 Seiten schaffen wollten – beklagen Sie sich nicht über die 90 ungelesenen, sondern freuen Sie sich über die 10 gelesenen Seiten. So eine Tagesbilanz macht Schluss mit der ewigen falschen Unzufriedenheit, dem „gefühlten Unglück“ von Menschen, die allen Grund hätten, glücklich und zufrieden zu sein.
Zufriedenheit und Dankbarkeit speist sich aus vielen kleinen Zufriedenheits- und Erfolgserlebnissen. Mit der Tagesbilanz schulen Sie Ihre Wahrnehmungsfähigkeit. Schon nach wenigen Tagen werden Sie staunen, welches Glück in einer gelungenen E-Mail stecken kann, in einer aufgeräumten Schublade oder in einem kurzen Spaziergang in der kalten Herbstluft. Also lieber den Tag abschließen mit den Worten des Psalms 139,14: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin, wunderbar sind deine Werke.“

Thomas Delventhal, Pastor in Meinerdingen

Übersicht Andachten