Gedanken zur Zeit

25. September 2019

Waren Sie schon einmal in einer Höhle? Die Höhlen, die ich kennen gelernt habe – Tropfsteinhöhlen, Salzbergwerke o.ä., waren immer gut beleuchtet. Und da, wo es dunkler zu werden drohte, half die Handytaschenlampe.
Anders auf unserer Konfirmandenfreizeit: Während eines Stationenweges kamen wir an einer Felshöhle vorbei. Nicht sehr groß, aber doch zwei Gänge, die tiefer in den Berg führten. Wir gingen hinein, gut geführt, aber gänzlich ohne Licht.Die bis eben laute Konfirmandengruppe wurde schlagartig ruhig. Arme wurden ausgestreckt, um sich links und rechts an den Wänden langzutasten. Füße vorsichtig aufgesetzt, um auf dem unebenen Boden nicht zu stolpern. Lange hielt die Stille nicht: manchen merkte man an, dass sie gegen ihre Angst anreden und scherzen mussten, andere blieben dagegen ganz leise.
Ohne, dass wir es aussprachen, wurde allen klar: in der Dunkelheit wird so manche Angst größer und manche Sorge belastender. Dunkelheit – ein gutes Bild für alles, was uns das Leben schwer macht.
Die Bibel erzählt, dass Jesus von sich selbst gesagt hat „Ich bin das Licht der Welt!“. In der dunklen Höhle erlebten wir, welche Kraft in diesen Worten steckt – wie sehr schon ein einzelnes Licht beim Weitergehen half.
Auf dem Rückweg führte die Höhle in einem geraden Gang auf die kleine Ausgangstür zu. Durch sie schien uns das Licht entgegen. Ein tolles Bild für das Leben eines Christen: Egal wie dunkel der Weg auch manchmal sein mag – dank Jesus, gehen wir immer auf das Licht zu.

Pastorin Mirja Rohr, Kirchengemeinde Ahlden

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