Mitgegeben auf den Weg

26. Januar 2019

Auf Spurensuche

Schon gehört? Goldsucher sind unterwegs! Schauplatz Franken, eine kleine Dorfkirche. Besucher bestaunen den festlichen Raum. Taufbecken, Altar, Kanzel, Orgel. „Wo ist denn hier der Christus?“ fragt jemand verwundert. „Gibt`s denn hier kein Kruzifix, keinen Hinweis auf Ostern, Himmelfahrt?“ Schweigen, „Doch, da hinten!“ Kaum 20 cm groß ist der Christus dort. Winzig wirkt er, zerbrechlich, schutzbedürftig, verloren.
Sollte man solch eine „Mini“-Figur nicht doch besser durch eine raumgreifende Kreuzesdarstellung ersetzen, Beispiel Walsrode? Ich sage „Überlegt euch das“, unterschätzt die „Kleinkunst“ nicht! Denn die zündet, rüttelt auf, spornt an und bringt die Gedanken auf Trab. „Hat jemand Jesus gesehen?“ Plötzlich, mitten im Alltag, solch eine Frage, was für ein Durchbruch wäre das! Vielerorts würde Suchfieber aufflammen, Forscherdrang, und alle Aufmerksamkeit wäre auf IHN gerichtet. Es stimmt ja auch, Christus ist`s wert, dass man sich Zeit nimmt, Zeit für ich, und ihn mit dem Herzen sucht. „Gold“-Sucher eben.

 

Hand aufs Herz, wie viel Such-Aufwand ist denn Ihnen Christus wert? Womöglich winken Sie ab: „Kirche? Christentum? Kein Interesse!“ Oder hat Ihr Lebensweg Sie längst hellhörig gemacht und reifer? Manchmal kommt man sich nämlich vor wie ein Heimkehrer, den es lautlos nachhause zieht. Wohin wohl? Nun, in die ausgebreiteten Arme Christi, heiß ersehnte Geborgenheit! „Da kannste mal sehen, wie viel Überraschendes und Tröstliches in diesen Kirchenbildern steckt“, meint einer, als die Gruppe weiterging.

Friedrich-Wilhelm Stock, Superintendent i.R.

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