Mitgegeben auf den Weg

27. April 2019

Endlich! Das habe ich in letzter Zeit erleichtert und freudig gedacht.Endlich geschieht etwas in unserem Land, in unseren Städten. Auch in Walsrode.
Endlich gehen viele Menschen (immer freitags) auf die Straße, junge Menschen, darunter besonders viele Schülerinnen und Schüler. Ja, sie verpassen den Unterricht, ja, sie müssen das Versäumte nachholen, aber sie engagieren sich für ein lange überfälliges und lebensnotwendiges Ziel:

die Verbesserung des Umweltschutzes und damit den Erhalt der Lebensgrundlagen auf unserer Erde.

Die jungen Menschen skandieren laut und (hoffentlich) unüberhörbar:

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.“

Ja, und sie haben recht: So kann und darf es mit unserer Einstellung und unserem Leben auf unserer einzigen Erde nicht weitergehen. Deshalb schließen sich mittlerweile auch immer mehr Wissenschaftler, Zukunftsforscher, besorgte Erwachsene an.
Jetzt, schnellstens, muss viel geschehen, damit unser blauer Planet nicht (endgültig) überhitzt und zugemüllt wird.
Jetzt, schnellstens, muss ein Paradigmenwechsel her: umfassende Änderungen unserer Denk- und Verhaltensmuster.
Jetzt, schnellstens, müssen Entscheidungen getroffen werden, die auch die Lebensmöglichkeiten für die nächsten Generationen im Blick haben.
„Macht euch die Erde untertan“, so heißt es als große, verantwortungsvolle Aufgabe Gottes an uns Menschen als seine Stellvertreter auf Erden ganz am Anfang der Bibel. Damit war und ist aber natürlich ein guter, behutsamer, die Erde lebenswert erhaltender Umgang gemeint. Denn „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut!“ So soll es bleiben (oder wieder werden) auch 2020, 2050 und darüber hinaus.
Deshalb sind mir die jungen Menschen mit ihren Demonstrationen und Forderungen für eine lebenswerte Erde so lieb und ich hoffe, es werden immer noch mehr und sie halten durch bis zu einer echten Wende.
In der Zeitschrift „andere Zeiten 1/19“ habe ich einen mutmachenden Text von Ulrike Berg gefunden, der mich sehr an die aktuelle Bewegung „fridays for future“ erinnert.
Sie schreibt unter anderem:

„Wir sind viele.

Wir verstecken uns nicht.

Wir bekennen Farbe.

Wenn heftige Stürme kommen, wiegen wir uns geschmeidig im Wind und halten stand.

Wir bleiben, wenn es hart auf hart kommt.

Wir lassen die Köpfe nicht hängen.

Wir stützen uns gegenseitig und wir breiten uns aus vor dir wie ein Meer.

Unwiderstehlich.“

Neben den Zeilen sieht man ein wunderbares Bild:

ein Feld mit tausenden rot blühenden Klatschmohnblumen, die sich gegenseitig Halt und Schutz geben und gemeinsam zeigen, wie wunderschön, schützens- und lebenswert unsere eine Erde ist und bleiben soll.

Diakon Dirk Everts, Hodenhagen

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