Mitgegeben auf den Weg

13. Juli 2019

„Ich mache dann mal Urlaub“ sagte die Mitarbeiterin und verschwand. Kann ich den Urlaub selber machen? Nach der Definition des Dudens geht das Wort Urlaub auf das alt- und mittelhochdeutsche Substantiv urloup zurück, das zunächst ganz allgemein "Erlaubnis" bedeutete. In der höfischen Sprache bezeichnete es dann die Erlaubnis wegzugehen, die ein Höherstehender oder eine Dame dem Ritter erteilen konnte. Wenn ich die Erlaubnis habe, kann ich mir auch einiges erlauben. Die Zeit nehme ich mir einfach. Sicher, sie steht Ihnen ja auch rechtlich zu, aber es ist Ihre Zeit. Es ist nicht immer einfach das Gewohnte zu durchbrechen, aber  ich habe ein Recht auf Unerreichbarkeit, mal das Handy ausschalten und keine dienstlichen E-Mails lesen In der Bibel, im Buch Genesis lesen wir, dass Gott, nachdem er sein Werk vollendet hatte, ausruhte. Er segnete diesen Tag und erklärte ihn für heilig. Ja, der erlaubt sich was, tun Sie es auch. Gott hielt seine Schöpfung für gut, erlauben kann ich mir das, was  seiner Schöpfung nicht wiederspricht. Essen was das Büffet hergibt, exzessive Autofahren und muss es immer eine Fernreise mit dem Flugzeug sein? Im Psalm 111 heißt es „Groß sind die Werke des HERRN, erforschenswert für alle, die sich an ihnen freuen“. Halten sie diese Zeit heilig und erlauben Sie sich in Ihrem Urlaub was.

Pfarrer Norbert Mauerhof, Katholische Kirchengemeinde St. Maria in Walsrode

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