Mitgegeben auf den Weg

19. Oktober 2019
Superintendent Ottomar Fricke

Zusammenleben in der weiten Welt

Was geht uns Brasilien an? 10.472 km Luftlinie liegen zwischen Walsrode und Irati in Brasilien. Dort spricht man Portugiesisch, hier Deutsch. Das politische System dort ist ganz anders als bei uns - und der Präsident spaltet Bevölkerung und Kirchenmitglieder. Dort ist die ev-luth. Kirche in der Minderheit, hier in der Mehrheit.
Anfang Oktober ist eine Gruppe von 5 Delegierten aus allen Altersgruppen unseres Kirchenkreises nach Irati, Brasilien aufgebrochen.
Ist das im Zeitalter von "Flugscham" angemessen? Was haben wir mit Brasilien zu schaffen?
Die christlichen Kirchen verstehen sich als eine weltweite Gemeinschaft. Früher meinte man damit, dass man allen Menschen den Segen des Glaubens bringen wollte und nannte das Mission. Wir wissen, dass das oft überheblich und arrogant war. Heute liegt der Schwerpunkt darauf, dass wir voneinander lernen: Wie geht Ihr mit Spannungen in Euren Gemeinden um? Was sind Eure Zukunftsthemen? Wie können wir uns gegenseitig helfen? Wie wird der Glaube zu Eurer Kraftquelle und wie gebt Ihr ihn weiter?
Die brasilianischen Freunde aus der Partnerschaft nennen das "convivencia" - Zusammenleben. Das geht besser in der persönlichen Begegnung als mit gut 10.000 km Luftlinie.
Ich bin sehr gespannt, was die Mitglieder der Gruppe für Impulse für unsere Gemeinden aus Brasilien zurückzubringen. Denn Kirche braucht "convivencia". Hier vor Ort und in der weiten Welt. 

Superintendent Ottomar Fricke, Walsrode

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