Mitgegeben auf den Weg

21. Dezember 2019

Drei Tage vor Heilig Abend – damals und heute

Luisa, 16 Jahre: Noch drei Tage bis Weihnachten. Endlich die Schule für dieses Jahr geschafft, endlich Zeit zum Entspannen. Montag fahren wir zu Opa, um dort mit der Großfamilie zu feiern. 300 km mit dem Auto. Wenn Mama ein bisschen aufs Gas drückt, können wir in gut zwei Stunden da sein.
Maria, 16 Jahre: Josef sagt, in drei Tagen sind wir da. Was für eine Reise. 150 Kilometer quer durch Israel nur weil der Kaiser immer noch nicht genug Steuern bekommt. Und das alles hochschwanger. Ich wünschte, wir wären schon da.
Luisa: Ob ich wohl alles bekomme, was ich mir gewünscht habe? Hoffentlich lassen Mama und Papa mich abends noch feiern gehen. Nur doof, dass ich ein Zimmer mit meiner Schwester teilen muss.
Maria: Hoffentlich ist in einem der Gasthäuser noch Platz. Ein Bett, etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf – das würde mir schon reichen. Aber durch die Volkszählung sind viele Orte überfüllt. Ich habe Angst davor, im Freien übernachten zu müssen.
Naja, es wird sich schon alles finden. Wenn ich an meinen ungeborenen Sohn denke, dann werde ich ganz ruhig. Irgendwie schenkt mir dieses Kind inneren Frieden.
Luisa: Hoffentlich hat Oma die Krippe wieder aufgebaut. Die Szene in dem Stall mit den Tieren und dem vielen Stroh – das sieht so romantisch aus. Manchmal ist das Besinnliche ja doch ganz schön: Wenn wir um die Krippe stehen und singen „Christ der Retter ist da“, dann überkommt mich jedes Mal ein Gefühl von Frieden.

Pastorin Mirja Rohr, Kirchengemeinde Ahlden

Übersicht Andachten