Gedanken zur Zeit

07. Oktober 2020

Erntendank

4000 Menschen, 7 Brote und ein paar Fische: Es reicht nicht für alle! Wir werden nicht satt!
Das geht nicht gut! Das Gefühl ist allgegenwärtig. Trotz voller Supermarktregale: Es reicht nicht! Schick sie nach Hause! Die Fremden. Die kommen - und unser Brot wegessen wollen.
Es reicht nicht für mich. Die Verunsicherung sitzt tief. Die Gesellschaft verändert sich rasant. Nichts ist mehr, wie es mal war. Fremde Religion. Fremde Gewohnheiten. Alles mischt sich. Hilfe, hilfe, hilfe.
Für viele Menschen ist das zu viel Veränderung auf einmal. Angst macht sich breit. Wenn die Verunsicherung zu groß wird, dann sehnt sich der Mensch zurück in die scheinbar guten alten Zeiten.
Wo die Welt angeblich in Ordnung war. Die Welt ist nicht in Ordnung. Und war sie noch nie. Auch in unserer Kindheit nicht. Die guten alten Zeiten - die gab es nicht. Die gibt es nur in unserer Sehnsucht.
Die Menschen waren schon immer verunsichert.
Die Angst kenn ich nur zu gut. Ich bin selbst auch oft ein Angsthase. Aber ich weiß: Die Angst ist das Gegenteil von Glauben. Von Gottvertrauen. Gott sucht mutige Leute. Die nicht mit der Angst heulen und hetzen und mit ihren Bedenken immer recht haben wollen - sondern Leute, die ohne eigene Sicherheiten ihrem Gott vertrauen. Das Erntedankfest ist unser Bekenntnis: Alles, was wir sind und haben, verdanken wir unserem Gott. Dass da etwas wächst, was wir essen können. Dass die Kuh Milch gibt. Dass mein Herz schlägt. Dass die Liebe gegenwärtig ist zwischen uns Menschen. Dass es für Dich und mich reicht. Alles Geschenk!
Und unsere Antwort lautet: Ja, Gott, ich will Dir vertrauen! Ich will mit dem, was Du mir geschenkt hast, dem Leben dienen. Mich nicht von der Angst leiten lassen, sondern im Gottvertrauen fröhlich weitergehen.

Pastor Peter Gundlack, Bad Fallingbostel

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