Gedanken zur Zeit

21. Oktober 2020
Pastorin Lea Nickel

Sich Zeit nehmen

In diesen Tagen ernte ich in unserem Garten die letzten Äpfel. Ein Paar lasse ich immer für die Vögel und andere Tiere und Insekten für den Winter am Baum. Ein Teil wird kühl und trocken gelagert und ein Teil geht in unsere Küche.
Ich liebe Apfel-Butter. Es ist eine Art Marmelade aus Äpfeln. Töpfe mit Äpfeln köcheln, deshalb in den letzten Tagen öfter auf unserem Herd. Apfelmus und natürlich ein Apfelkuchen darf nicht fehlen.
Ich koche und backe gerne. Ich ziehe mir eine Schürze an und lege los. Am Ende ist in der Küche Chaos. Aber ich bin glücklich. Während der Arbeit summt und brummt es nur so in der Küche. Auch wenn ich am Ende kaputt bin, bin ich glücklich.
Im Alten Testament der Bibel schreibt ein Prediger über die gemeinsame Zeit (Prediger 3,1-4): „Ein jegliches hat seine Zeit, (…) Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; (…) weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit.“
Zeit haben ist das Wertvollste für mich. Sei es für mich oder für andere. Zeit haben ist etwas Schönes.
Die Zeit mit Gott ist für mich besonders. Manchmal kommt auch die Zeit mit ihm zu kurz. Irgendwann merke ich, die Zeit mit ihm fehlt mir und dann nehme ich sie mir. Zeit haben, ist eins, aber sich Zeit nehmen, ist das Andere. Manchmal im Alltag ist aber genau das, das Schwierigste.
Wenn ich mir aber dann Zeit nehme, merke ich wie schön es sein kann und vor allem wie gut es mir tut.

Einfach mal Zeit haben.

Pastorin Lea Nickel, Ev.-luth. St.-Martin-Kirchengemeinde Dorfmark
 

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