Mitgegeben auf den Weg

14. November 2020

Morgen ist Volkstrauertag, an dem wir besonders an die Menschen denken, die in unzähligen Kriegen bis heute ihr Leben verloren haben. Das macht mich traurig! Ich selber gehöre glücklicherweise einer Generation an, die keinen Krieg mehr am eigenen Leib erleben musste. Was für ein Privileg! Und wie traurig und furchtbar, dass bis heute unzählige Menschen im Krieg leben müssen. Wir, jeder Mensch, hat doch nur sein eines, einzigartiges Leben. Umso schlimmer ist es, dass Menschen einander diese kostbaren Jahre nehmen durch Hass, Größenwahn und Krieg. Nein, Krieg kann für nichts und zu keiner Zeit eine Lösung sein. So viele Menschen kostet es ihre unersetzliche Zukunft. Ein chinesisches Märchen erzählt:

„Zwischen zwei Völkern drohte ein Krieg auszubrechen. Auf beiden Seiten der Grenze lagerten die Heere und die Feldherren schickten Kundschafter aus. Sie sollten herausfinden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könnte. Beide Kundschafter kehrten zurück und berichteten ihren Feldherrn: „Es gibt nur eine einzige Stelle an der Grenze. Überall sonst sind hohe Gebirge und tiefe Flüsse. An dieser Stelle aber hat ein Bauer sein Feld. Er wohnt dort in einem kleinen Haus mit seiner Frau und seinem Kind. Sie haben sich sehr lieb. Ja, es heißt, sie sind die glücklichsten Menschen der Welt.Wenn wir also über das kleine Feld ins Feindesland einmarschieren, zerstören wir das Glück. Daher kann es keinen Krieg geben.“ Das sahen die Feldherren dann auch wohl oder übel ein, und der Krieg fand nicht statt – wie jeder Mensch begreifen wird.“ Jeder Mensch! Das wäre schön und mein Wunsch und der von Jesus. Wie sagt er doch sehr weise? „Selig, also glücklich, sind die Friedfertigen!“

Diakon Dirk Everts

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